We Ride Green!

Die Deutsche Telekom setzt auf nachhaltige und vernetzte Mobilität – und spricht darüber

Grün, flexibel, nahtlos und gesund: so sollen sie pendeln und reisen, die Mitarbeitenden der Deutschen Telekom. Ein Fall für den konzerninternen Mobilitätsprovider Telekom MobilitySolutions. Mit Geschäftsführerin Olga Nevska sprachen wir über die Mobilitätstrends der Zukunft und die Lösungen, die sie mit ihrem Team bereithält. Und über die Bewegung ‚We Ride Green‘, die ein Aufruf an alle ist, ihr Mobilitätsverhalten zu reflektieren und einen konkreten Beitrag zur Gestaltung der Verkehrswende zu leisten.

Liebe Olga, seit einiger Zeit ist bei euch immer wieder das Label We Ride Green zu sehen. Was genau hat es damit auf sich? Nachhaltig fahrt ihr bei der Telekom doch nicht erst seit gestern?

Das ist richtig! Bei der Deutschen Telekom ist das Thema Nachhaltigkeit in der Konzernstrategie verankert und da steht die Mobilität unserer Mitarbeitenden natürlich mit auf der Agenda. Wir arbeiten schon seit Jahren an der Transformation unseres Angebotes und haben erfolgreich den Weg vom reinen Flottenmanager zum innovativen Mobilitätsprovider gemeistert. Zunächst einmal durch die Diversifizierung unseres Portfolios, das wir um wichtige Mobilitätsformen wie  Mikromobilität und Ride Sharing ergänzt haben, um unseren Mitarbeitenden den Umstieg auf geteilte Transportmittel zu erleichtern. Parallel setzten wir schon früh auf Dekarbonisierung: als erster DAX-Konzern bestellen wir seit 01.01.2023 im Firmenwagen-Segment nur noch vollelektrisch und investieren gleichzeitig massiv in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Der dritte Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Digitalisierung. In unserer Plattform goodride bündeln wir verschiedene Verkehrsmittel und ermöglichen Reisenden den Zugang zum nahtlosen Mobilitätserlebnis. Und mit der Telekom CARApp haben wir sämtliche Kunden-Touchpoints rund um die Flotte erneuert und digitalisiert.

Also mission completed, alle Ampeln stehen auf grün?

Nicht ganz. Wir sind sicherlich einer der Pioniere auf dem Gebiet der vernetzten und nachhaltigen Unternehmensmobilität. Und darauf sind wir sehr stolz. Aber die Reise ist noch lange nicht zu Ende und wir wollen dieser Rolle auch in Zukunft gerecht werden. Kaum eine Branche entwickelt sich so rasch wie die Mobilitätsindustrie. Das ist ein permanenter, unglaublich spannender Transformationsprozess.

Mobilität ist in unserer Gesellschaft einer der großen Treiber des Wandels, auch jenseits der Mobilitätsindustrie. An welchen Themen arbeitet ihr denn aktuell?

Wir setzen weiter auf Kontinuität und Innovation gleichermaßen. Dabei arbeiten wie vor allem an vier großen Themen:

Erstens das Ende der Diesel- und Benzinmotoren und die weitere Verbreitung der Elektromobilität. Auch wenn die Absatzzahlen bei E-Autos aktuell eher stagnieren, ist der emissionsfreie Antrieb alternativlos. Da müssen wir in der betrieblichen Mobilität mit gutem Beispiel vorangehen! Unsere Ambition ist es, bis 2030 auch unsere Gewerbeflotte zu elektrifizieren. Das heißt, dass nach und nach alle Außendienst- und Servicemitarbeiter: innen emissionsfrei zum Kunden fahren. Eine Mammutaufgabe, für die wir gut gerüstet sind.

Zweitens ist da das Thema gesunde und aktive Mobilität. Das Fahrrad boomt auch in der Pendlermobilität, der Umbau unserer Städte ist in vollem Gange. Radwege und öffentliche Verkehrsmittel werden ausgebaut, der Raum für Autos wird reduziert. Für uns bedeutet das, dass wir unser Fahrradangebot noch attraktiver gestalten werden. Das Portfolio an Dienstfahrrädern wird erweitert, wir werden noch mehr Fahrrad-Hubs, -Parkplätze und Reparaturstationen an unseren Standorten installieren und vermehrt auf Bikesharing setzen.

Drittens sehen wir einen Trend hin zur geteilten Mobilität, also Shared Mobility. Teilen ist vor allem im urbanen Raum die kostengünstige Alternative zum Besitz eines eigenen Fahrzeugs. Mobilität wird dadurch flexibler, da verschiedene Transportmittel nur bei Bedarf genutzt und bezahlt werden. Carsharing, Bikesharing, Shuttle-Services: das alles muss ein attraktiver Arbeitgeber heute bieten. Wir tun das bereits, werden aber weiter an unserem Angebot arbeiten und neue Anreize zur Nutzung schaffen.

Das vierte Thema ist die steigende Nachfrage nach Seamless Mobility, also einem nahtlosen Mobilitätserlebnis. Niemand möchte sich heute mehr mit mehreren Mobilitäts-Apps seinen Reiseweg zusammenstellen. Mobilität muss einfach, individuell und situativ sein – von der Reiseplanung, über die Buchung bis hin zur Zahlung. Dafür haben wir die Plattform goodride entwickelt und an den Markt gebracht, die einen digitalen Zugang zu verschiedenen öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln aus einer Hand ermöglicht: von der U-Bahn, übers Taxi bis zum E-Roller oder Carsharing-Fahrzeug. Ziel für die kommenden Jahre ist, möglichst zahlreiche weitere Anbieter zu integrieren und das Kundenerlebnis weiter zu perfektionieren.

Soweit unser Programm für die kommenden Monate. Wir haben uns ganz schön was vorgenommen! Nicht zu vergessen unsere Teilnahme an wissenschaftlichen Studienprojekten wie z.B. mit dem Future Mobility Lab der Universität St. Gallen. Oder aber konkrete Pilotprojekte im Umfeld teleoperiertes und autonomes Fahren, mit denen wir uns auf die Zukunft vorbereiten.

Grün, flexibel, nahtlos und gesund, hört sich vielversprechend an. Davon berichtet also die Kampagne We Ride Green?

Wir haben in den letzten Jahren vorgearbeitet und ein attraktives Mobilitätsangebot geschaffen. Jetzt ist es an der Zeit, unser Verhalten zu ändern und möglichst viele Menschen zum Mitmachen zu bringen. Unsere Mitarbeitenden und deren Familien, aber auch andere Arbeitgeber und viele mehr. Denn Hand aufs Herz: wir wissen um die neuen Möglichkeiten und die Bedeutung einer klimafreundlichen Fortbewegung. Aber wir fühlen uns doch noch ziemlich wohl in unserer Komfortzone.

Das ist Hintergrund der Kampagne, oder besser der Bewegung We Ride Green, mit der wir unsere Arbeit transparent machen und einen Ausblick geben wollen über die betriebliche Mobilität heute und morgen. In unterschiedlichen Serien und Formaten lassen wir dabei Menschen zu Wort kommen, also Mitarbeitende der Deutschen Telekom, die mutig unsere neuen Angebote nutzen und ohne die wir die Transformation nicht bewältigen könnten. Sie teilen ihre Erfahrungen, ihre Erfolge, aber auch ihre Sorgen. Nicht alle Außendienstler etwa sind begeistert vom bevorstehenden Umstieg auf Elektromobilität, denn noch nicht überall im Land ist die Ladeinfrastruktur so verfügbar, dass die Arbeit nicht darunter leidet. Trotzdem wagen sie den Schritt und berichten darüber. Wir werden einige Kolleginnen und Kollegen auf ihrem Weg begleiten und sie regelmäßig in Videobeiträgen mit dem Titel Field Service goes e aus ihrem Elektroalltag erzählen lassen.

Außerdem gehen wir auf Roadshow. An verschiedenen Telekom-Standorten werden wir  gemeinsam mit unseren Partnern im Rahmen von We Ride Green-Events unser Angebot erlebbar machen. Da kann vor Ort ausprobiert, gelernt und diskutiert werden, was die Mobilität heute und morgen bietet.

In der Serie I Ride Green lassen wir Kolleginnen und Kollegen aus dem Top-Management über ihre Mobilitätsgewohnheiten erzählen und freuen uns, dass auch sie nachhaltig denken und reisen und dem Leitsatz Walk the Talk folgen.

Zum Thema #gesundmobil sprechen wir mit Medizinern, Fitnessexperten, Sportlern etc. und fragen sie nach Tipps und Tricks für ein gesünderes Pendeln und Arbeiten.

Und nicht zu vergessen: ihr engagiert euch öffentlich in Mobilitätsinitiativen wie der nationalen Fahrradaktion Mit dem Rad zur Arbeit oder dem Programm jobwärts, das die Mobilität von Arbeitnehmenden in der Region Bonn/Rhein-Sieg klimafreundlicher machen soll.

Richtig.  Das gilt auch für unsere Mitarbeit im Bündnis für Mobilität NRW und einiges mehr.

Aber nochmal: mir ist wichtig zu sagen, dass We Ride Green viel mehr ist als nur ein Social Media Hashtag oder die Mitgliedschaft in Mobilitätsprojekten, die aufgrund von politischen Rahmenbedingungen nicht immer mit dem notwendigen Tempo voranschreiten können.

Klar, wir wollen durch intensiven Dialog und offene Kommunikation unsere Mitarbeitenden zu Fans machen. Wir wollen neue Partner gewinnen und als cooler Arbeitgeber punkten, weil wir nicht nur über Veränderung sprechen, sondern sie auch umsetzen.

Das alles ist aber nur ein kleiner Beitrag auf dem Weg zur Mobilität der Zukunft. Die Verkehrswende in Deutschland kann erst dann Realität werden, wenn alle Akteure eng zusammenarbeiten. Corporates ebenso wie Startups, Politik, öffentliche Verkehrsanbieter usw. Ich denke, wir machen da schon einiges und arbeiten mit vielen starken und innovativen Partnern zusammen. Dennoch sehen wir, dass der Weg zur echten Verhaltensänderung länger dauert als gehofft. Da ist noch viel Luft nach oben. Deshalb werden wir mehr über unsere Arbeit sprechen und unseren Weg mit anderen teilen, ja sogar gemeinsam gehen. Für eine nachhaltige und wirtschaftliche Zukunft müssen nicht nur alle Mobilitätspartner, sondern nahezu auch alle Branchen endlich zusammenarbeiten. Für Egoismen bleibt keine Zeit mehr!

Deshalb ist We Ride Green für mich eine Bewegung. Wir müssen unser Knowhow und unsere Innovationskraft bündeln und in Ökosystemen arbeiten. Weit über die Deutsche Telekom hinaus. Sharing gilt nicht nur für die Mobilität der Zukunft, es gilt auch für die Ökonomie und für einen bewussteren Umgang mit unserem Planeten.

Danke für diesen klaren und aufschlussreichen Blick über die Mobilität als wichtiges Vehikel in eine bessere Zukunft. Mögen sich viele weitere Player der Bewegung anschließen.