I ride green- Interview mit Philipp Schindera
"Nachhaltige Mobilität heißt für mich, so oft, wie es geht, auf das Auto zu verzichten."
In unserer Interviewreihe #Iridegreen sprechen wir mit Top-Führungskräften der Deutschen Telekom, die im Sinne von „Walk the Talk“ neue Wege in der Mobilität gehen. Philipp Schindera, SVP Corporate Communications, verantwortet die Kommunikation des Konzerns. Mit ihm sprachen wir über die Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen in der Kommunikation und welches sein Lieblings-E-Auto zurzeit ist.
Wie nachhaltig mobil bist du unterwegs?
Ich versuche so oft es geht das Fahrrad zu nehmen. Ich habe in Münster studiert, sieben Jahre lang in einer absoluten Fahrradstadt. Und das Gen habe ich irgendwie eingeatmet und auch nicht mehr losgelassen. Von daher bin ich froh, dass ich in eine Stadt gekommen bin wie Bonn, wo es auch weitestgehend flach ist und man von daher die Möglichkeit hat, wirklich oft aufs Auto zu verzichten.
Aus deiner Sicht, welche Maßnahmen und Verhaltensänderungen gäbe es noch, wie wir als Unternehmen den CO2-Ausstoß der Mitarbeitenden reduzieren können?
Ich glaube, wir tun da schon eine ganze Menge. Und man muss natürlich auch genau hinschauen, wo eine Telekom CO2 emittiert. Da ist zum einen unser täglicher Weg zur Arbeit. Hier unterstützen wir schon sehr gut mit verschiedenen Maßnahmen, angefangen bei unserem Fahrrad-Leasing-Programm bis hin zu ausreichend Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, Duschen und Umkleidekabinen.
Wir haben die Möglichkeit des Mobile Working, wir haben Magenta Office, also reichlich Angebote, erfolgreich zu arbeiten und unseren individuellen CO2-Footprint zu reduzieren. Ich glaube, herausfordernder wird es bei dem, was man nicht sieht und was man auch nicht so direkt beeinflussen kann.
Für unsere Produkte benötigen wir sehr viel Strom. Jede E-mail verursacht CO2. Deswegen ist es gut, dass sich Expertinnen und Experten viele Gedanken machen, wie man den Stromverbrauch reduzieren kann. Sei es durch den Kauf von Zertifikaten oder beispielsweise die Nutzung von Wasserstoffzellen bei Mobilfunkantennen.
Du bist verantwortlich für die Kommunikation der Deutschen Telekom. Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Kommunikation des Konzerns?
Nachhaltigkeit ist ein Thema, was interessiert und was auch wichtig ist. Wir versuchen, regelmäßig darüber zu berichten und zu informieren.
Das sorgt immer wieder für Überraschungseffekte: Ach, das macht ihr, das finden wir gut. Lasst uns weiter drüber reden. Man bringt sich ins Gespräch und positioniert das Unternehmen eben nicht nur durch tolle Netze und die entsprechenden Produkte, sondern kann auch zeigen, dass es an der Stelle ja führend ist. Und das ist uns sehr, sehr wichtig.
Die Telekom und Bonn sind eng miteinander verbunden. Die Stadt Bonn bemüht sich sehr, Verkehre nachhaltiger und umweltverträglicher zu gestalten. Du bist Bonner. Was würdest du dir hinsichtlich der Verkehrssituation in Bonn wünschen?
Ich freue mich, dass ich über die Adenauerallee fahren kann, ohne dass mit 30 Zentimeter Abstand ein LKW an mir vorbeidonnert. Die Städte müssen Lösungen und Alternativen zum bisherigen Individualverkehr finden. Wir sehen große Metropolen in Europa, die da sehr konsequent voranschreiten. Ich kenne es aus Paris und vor allem aus Barcelona.
In Barcelona sind wir einmal im Jahr zum Mobile World Congress und ich finde es sehr beeindruckend, was dort passiert und wie konsequent da vorgegangen wurde. Die Stadt ist wie ein Schachbrettmuster aufgebaut und Stränge wurden komplett zu Fußgängerzonen gemacht. Man erlebt, wie diese Teilbereiche aufleben. Die Leute kommen zurück auf die Straße.
Natürlich gehen solche Maßnahmen zulasten des Individualverkehrs. Daher muss man einen Ausgleich hinbekommen, dass auch die Interessen derer, die nicht mitten in der Stadt wohnen, sondern hinein pendeln, berücksichtigt werden. Aber grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass hier in Bonn für das Fahrrad so viel getan wird.
Zur Nachhaltigkeitsstrategie gehört bei uns auch die Umstellung unserer Flotte auf Elektromobilität. Was ist so dein Lieblings-Elektroauto zurzeit?
Ich bin überzeugter Bus-Fan, von daher gefällt mir das Konzept des ID Buzz, also die Elektroversion des VW Busses, sehr. Den würde ich nehmen!
Ansonsten finde ich sehr spannend, was NIO macht mit dem Ansatz der Batteriewechselstationen. Ich bin das Auto leider noch nicht gefahren, aber ich glaube, da zeigt sich mittlerweile die Leistungsfähigkeit der Elektromobilität. Außerdem gefällt mir die Formensprache, die Ästhetik von NIO. Da kann sich so mancher Europäer mittlerweile eine Scheibe von abschneiden.
Vielen Dank, lieber Philipp, für das Gespräch!